Ratgeber für Betroffene und Angehörige

Erkrankungen der Blutgefäße

Ratgeber für Betroffene und Angehörige
 
 
Blutgefäße
Was sind Blutgefäße?

Bis zu 10.000 Liter Blut fließt täglich durch unseren Körper und versorgt uns über unsere Blutgefäße mit Nährstoffen. Arterien verteilen das Blut, in den Venen gelangt es zurück zum Herzen und die Kapillaren sorgen für einen Nährstoffaustausch. Arterien, Venen und Kapillaren bilden unser Kreislaufsystem, das sich in einen Körperkreislauf und einen Lungenkreislauf aufgliedern lässt. Während der Körperkreislauf das sauerstoffreiche Blut in alle Regionen unseres Körpers transportiert, reichert der Lungenkreislauf unser Blut über die Lungenarterie mit frischem Sauerstoff an. Alle großen Blutgefäße bestehen aus drei Schichten, die den Blutdruck und den Stoffaustausch mit der Umgebung regulieren.

Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße

Die Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße kannn sich aufgrund der individuellen Beschwerdewahrnehmung des Patienten schwierig gestalten. Einige Erkrankungen, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), gehen im Anfangsstadium oft mit keinen oder geringen Beschwerden einher.

Für eine Diagnose geben Vorbelastungen und Risikofaktoren, die im persönlichen Gespräch erfragt werden, Hinweise auf mögliche Erkrankungen der Blutgefäße. Auch das Abtasten und Abhören von schmerzenden Körperbereichen kann bei der Diagnose helfen. Durchblutungstests, Ultraschallbilder, Röntgenaufnahmen oder eine Computertomografie können Erkrankungen oder Thrombosen aufdecken.

Schwellungen und Schmerzen trotz Therapie der Thrombose kommen bei gut der Hälfte aller Thrombosepatienten vor. Dabei handelt es sich um das postthrombotische Syndrom, das unbehandelt zu schweren Hautveränderungen bis hin zu einem Unterschenkelgeschwür führen kann. Hier helfen Kompressionsstrümpfe, die in den ersten Jahren nach einer Thrombose strikt zur Therapie gehören. Doch nicht alle Thrombosepatienten haben für immer mit den Folgen ihrer erkrankten Blutgefäße zu kämpfen, oft erholen sich die erkrankten Blutgefäße nach einer Therapie. Einige Betroffene können nach ein bis zwei Jahren auf Kompressionsstrümpfe verzichten.

Therapie von Erkrankungen der Blutgefäße

Die Therapie von Erkrankungen der Blutgefäße muss der individuellen Beschwerdesituation des Patienten angepasst werden. Bei Engstellen eignet sich in vielen Fällen eine Kathetertherapie mit Stent, die die Engstelle auch dauerhaft offen halten. Liegt jedoch eine schwere Durchblutungsstörung oder ein Verschluss vor, muss die Engstelle operativ geöffnet werden. Auch ein Bypass kann in diesem Fall noch helfen den blockierten Bereich des Blutgefäßes zu umgehen.

Bei Venenthrombosen zielt die Therapie zunächst auf eine Verhinderung von weiteren Vergrößerungen der Thrombose. Mit gerinnungshemmenden Substanzen wird ein drohender Gefäßverschluss verhindert. Um den Druck von den Venen zu nehmen, können Kompressionsstrümpfe eingesetzt werden.

Was sind Blutgefäße?

Blutgefäße sind verantwortlich für die Versorgung des Körpers mit Blut. Unser Herz pumpt das Blut durch verschiedene Blutgefäße: Arterien, Arteriolen, Venen, Venolen und Kapillaren. Die Verteilung des sauerstoffreichen Blutes in den Körper übernehmen Arterien, Venen führen das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen und in den Kapillaren findet der Nährstoffaustausch statt. Gemeinsam bilden die Blutgefäße das Blutkreislaufsystem, das sich in den Körperkreislauf bzw. großer Kreislauf und den Lungenkreislauf bzw. kleinen Kreislauf aufgliedert.

Blutgefäße im Körper- und Lungenkreislauf

Der Körperkreislauf versorgt den Körper mit sauerstoffreichem Blut. Dafür wird das Blut von der linken Herzkammer in die Aorta gepumpt. Die Aorta verzweigt sich in die Arterien, die im gesamten Körper verzweigt sind. So erreicht das sauerstoffreiche Blut über diese Blutgefäße alle Körperbereiche. Kleine Verästelungen der Blutgefäße werden als Arteriolen bezeichnet, diese verzweigen sich wiederum in Kapillaren. In den Kapillaren gibt das Blut Sauerstoff und Nährstoffe ab und wird daraufhin in die Venolen und in die Venen weitergeleitet. Das nun sauerstoffarme Blut wird aus den unteren und oberen Körperregionen zurück zum Herzen gepumpt.

Im Lungenkreislauf wird das zurückgepumpte Blut in den Lungen mit Sauerstoff angereichert und zum Herzen transportiert. Dazu sammelt sich das sauerstoffarme Blut in der rechten Herzkammer (rechter Herzventrikel) und wird dann in die Lungenarterien (Arteriae pulmonales) erst in den rechten, dann in den linken Lungenflügels gepumpt. Hier findet der Austausch zwischen Kohlendioxid und Sauerstoff statt. Das sauerstoffreiche Blut wird über Lungenvenen zurück zum Herzen gepumpt, gelangt in die linke Herzkammer und ist bereit für die Verteilung über den Körperkreislauf.

Aufbau der Blutgefäße

Jedes größere Blutgefäß besteht aus drei Schichten: Intima (Tunica interna), Media (Tunica media) und Adventitia (Tunica externa). Bei der Intima handelt es sich um die innerste Schicht der Blutgefäße. Sie besteht aus einer Lage Endothelzellen auf einer dünnen Basalmembran und einer Schicht Bindegewebe. Die Intima unterstützt den Blutstrom und dient dem Stoffaustausch durch die Wand der Blutgefäße. Bei der Media handelt es sich um die mittlere Schicht der Blutgefäße, die Blutfluss und Blutdruck reguliert. Sie besteht aus glatten Muskelzellen, kollagenen sowie elastischen Fasern. Die Adventitia ist die äußere Schicht des Blutgefäßes. Sie besteht aus Bindegewebe und bettet die Blutgefäße in dem umgebenden Gewebe ein.

Je nach Aufgabe der Blutgefäße sind die drei Schichten der Blutgefäße unterschiedlich stark entwickelt. Bei Arterien lassen sie sich meist deutlich unterscheiden. Hier sind oftmals Membranen ausgebildet, die die Schichten begrenzen. Die Intima wird in der Arterie deshalb oftmals mittels der Membrana elastica interna gegen die Media abgegrenzt, die Adventitia mittels der Membrana elastica externa.

Miriam Schaum

 

13. April 2021
Die Folgen einer Blutarmut (Anämie) sind oft Schwindel, Kopfschmerzen, aber auch blasse Haut/Schleimhäute auftreten. Das richtige Verhalten ist wichtig.
  
23. Januar 2020
Da eine Thrombose mit schweren Komplikationen einhergehen kann, ist die richtige Behandlung sehr wichtig. Meist werden gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt.
  
16. Januar 2017
Vor allem Menschen mit Diabetes sind häufig von Bluthochdruck betroffen. Neben der medikamentösen Behandlung hat auch der Lebensstil Einfluss auf die Blutdruckwerte.
  
10. Oktober 2016
In Studien konnte gezeigt werden, dass die Katheterablation, bei der mithilfe eines Spezialkatheters bestimmte Bereiche des Herzens verödet werden, bei jungen Patienten mit Vorhofflimmern Erfolg versprechend ist.