Erkrankungen der Blutgefäße
Ratgeber für Betroffene und AngehörigeDie Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße kannn sich aufgrund der individuellen Beschwerdewahrnehmung des Patienten schwierig gestalten. Einige Erkrankungen, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), gehen im Anfangsstadium oft mit keinen oder geringen Beschwerden einher.
Für eine Diagnose geben Vorbelastungen und Risikofaktoren, die im persönlichen Gespräch erfragt werden, Hinweise auf mögliche Erkrankungen der Blutgefäße. Auch das Abtasten und Abhören von schmerzenden Körperbereichen kann bei der Diagnose helfen. Durchblutungstests, Ultraschallbilder, Röntgenaufnahmen oder eine Computertomografie können Erkrankungen oder Thrombosen aufdecken.
Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße
Der Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße geht ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient, (Anamnese) voraus. Ursachen für Erkrankungen der Blutgefäße können sich je nach Lebensstil stark unterscheiden. Auch eine erbliche Veranlagung kann Einfluss auf die Erkrankung der Blutgefäße haben. Deshalb werden Risikofaktoren, wie Rauchen, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen oder Bluthochdruck erfragt. Außerdem werden die Beschwerden des Patienten besprochen.
Nach der Anamnese tastet der Arzt zunächst den schmerzenden Körperbereich ab (Palpation). Bereits durch einen Vergleich beider Körperseiten kann unter Umständen schon eine Diagnose über Erkrankungen der Blutgefäße gestellt werden. Auch das Abhorchen von Geräuschen der Blutgefäße im schmerzenden Bereich (Auskultation) kann auf eine Engstelle hindeuten und so die Diagnose erleichtern.
Tests decken Erkrankungen der Blutgefäße auf
Der Ratschow-Test dient der Abklärung einer möglichen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) der Blutgefäße. Dazu legt sich der Patient auf den Rücken, winkelt die Beine im neunzig-Grad-Winkel an und führt zwei Minuten lang kreisende Bewegungen mit den Füßen aus. Danach setzt der Patient sich auf und lässt die Beine von der Liege herunterhängen. Der Arzt beobachtet, wie lange es dauert, bis sich die Füße röten und die Blutgefäße erneut mit Blut füllen. Bei gesunden Patienten sollten sich die Füße innerhalb von fünf Sekunden röten und die Durchblutung der Venen innerhalb von zehn Sekunden einstellen. Bei Patienten mit einer pAVK dauert die Durchblutung der Blutgefäße wesentlich länger, sodass der Arzt die Diagnose nach diesem Test unter Umständen bereits stellen kann.
Ein weiterer Test zur Ermittlung von Erkrankungen der Blutgefäße ist der Ankle Brachial Index (ABI) oder Knöchel-Arm-Index (KNI). Dabei wird das Verhältnis des Blutdrucks in Fußknöchel und Arm gemessen. Ein Ungleichgewicht kann unter Umständen ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen sein.
Nach diesen körperlichen Tests kann der Arzt zur genauen Diagnose eine Doppler-Duplexsonografie durchführen. Das Ultraschallbild der Blutgefäße ermöglicht die Geschwindigkeitsmessung des Blutflusses. Gibt es Durchblutungsstörungen durch Engstellen, sind diese an einem unterschiedlich schnellen Blutfluss zu erkennen. Durch Röntgenaufnahmen mit Kontrastmitteln (Angiogramm) können ebenfalls Verengungen und Blockierungen der Blutgefäße sichtbar gemacht werden.
Diagnose einer Venenthrombose
Liegt eine Phlebothrombose vor, kann die Diagnose meist durch einen Ultraschall bestätigt werden. Sind nicht alle Abschnitte zu erkennen, kann auch hier eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel bei der Diagnose helfen. Sollen tiefliegende Venen, wie die untere Hohlvene, untersucht werden, können Computertomografie und die Magnetresonanztomografie dabei helfen, die Blutgefäße auf Thrombosen zu untersuchen. Der Arzt wird im Folgenden die Diagnose stellen und verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit dem Patienten besprechen.
Miriam Schaum
Schwellungen und Schmerzen trotz Therapie der Thrombose kommen bei gut der Hälfte aller Thrombosepatienten vor. Dabei handelt es sich um das postthrombotische Syndrom, das unbehandelt zu schweren Hautveränderungen bis hin zu einem Unterschenkelgeschwür führen kann. Hier helfen Kompressionsstrümpfe, die in den ersten Jahren nach einer Thrombose strikt zur Therapie gehören. Doch nicht alle Thrombosepatienten haben für immer mit den Folgen ihrer erkrankten Blutgefäße zu kämpfen, oft erholen sich die erkrankten Blutgefäße nach einer Therapie. Einige Betroffene können nach ein bis zwei Jahren auf Kompressionsstrümpfe verzichten.
Für die Entstehung von Erkrankungen der Blutgefäße gibt es unterschiedliche Ursachen, die in den meisten Fällen eine Verengung der Blutgefäße zur Folge haben. Dabei besteht die größte Gefahr in Gefäßverschlüssen, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Die Hauptursache für Erkrankungen der Arterien ist die Gefäßverkalkung, die sogenannte Arteriosklerose, die Durchblutungsstörungen verursachen kann, wie beispielsweise die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Die häufigste Erkrankung der Venen sind Thrombosen, die durch eine Erweiterung der Venen verursacht werden. Risikofaktoren für die Erkrankung der Blutgefäße sind unter anderem Übergewicht, Rauchen, Alter über 65, Diabetes mellitus, erbliche Vorbelastung oder mangelnde Bewegung.
Die Diagnose von Erkrankungen der Blutgefäße kannn sich aufgrund der individuellen Beschwerdewahrnehmung des Patienten schwierig gestalten. Einige Erkrankungen, wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), gehen im Anfangsstadium oft mit keinen oder geringen Beschwerden einher.
Für eine Diagnose geben Vorbelastungen und Risikofaktoren, die im persönlichen Gespräch erfragt werden, Hinweise auf mögliche Erkrankungen der Blutgefäße. Auch das Abtasten und Abhören von schmerzenden Körperbereichen kann bei der Diagnose helfen. Durchblutungstests, Ultraschallbilder, Röntgenaufnahmen oder eine Computertomografie können Erkrankungen oder Thrombosen aufdecken.